Der ReglerAktuell ist mal wieder das Lesefieber bei mir daheim ausgebrochen, habe noch das ein oder andere Buch rumliegen, welches gelesen werden mag. Den Anfang hat Der Regler von Max Landorff gemacht. Der Name des Autors sagt euch wahrscheinlich genauso wenig wie mir. Denn es handelt sich dabei um ein Pseudonym des echten Autors/ Autorenduos.

Der Regler – Handlung

Gabriel Tretjak ist der Regler. Im Auftrag seiner Klienten greift er in ihre Biographie ein, legt sich an ihrer Stelle mit dem Schicksal an – ohne moralische Grenzen. Seine Preise sind hoch, seine Methoden bedienen sich wissenschaftlicher Erkenntnisse von der Psychologie bis zur Gehirnforschung. Seine Geschäftsgrundlage ist die Sehnsucht der Menschen, dass am Ende alles gut ausgeht, egal, wie verfahren eine Situation ist. Aber was heißt schon gut – gut für wen?

Dann wird in einem Pferdetransporter die Leiche eines renommierten Hirnforschers gefunden, dem die Augen ausgeschält wurden. Das erste Opfer eines Mörders, dessen Spuren alle in eine Richtung weisen: zum Regler. Während Tretjak noch versucht, durch seine Methoden Herr der Lage zu bleiben, breitet sich in ihm ein Gefühl aus, das er sich sonst nur bei anderen zunutze macht: Angst. Denn schnell wird klar, dass die Morde ihr Motiv in Gabriel Tretjaks Vergangenheit haben. Und die kann nicht einmal der Regler regeln.

Meine Betrachtung des Buches

Das Buch hat 336 Seiten, ist im FISCHER Scherz Verlag mittlerweile in der dritten Auflage erschienen und der Autor des Buches „versteckt“ sich hinter einem Pseudonym. Mehr muss zum drumherum des Buches gar nicht gesagt werden, beim Inhalt ist es schon viel interessanter ein paar Worte mehr zu verlieren.

Der Regler von Max Landorff ist vom Aufbau her in drei Abschnitte unterteilt: Die Täuschung, Die Entfremdung, Am See. Diese wiederrum spielen zu unterschiedlichen Zeiten und betrachten die Geschichte des Reglers und der anderen Personen zu bestimmten Zeitpunkten.

Teil 1, die Täuschung, beschreibt in jeweils kurzen Abschnitten und ständig wechselnden Schauplätzen das Leben und Wirken Tretjaks. Dabei bekommt man einzelne Episoden aus dem Leben seiner Klienten mit. Als auch die Ermittlungsarbeiten der Polizei bei einigen durchaus bestialischen Morden, welche mit Tretjak in Verbindung zu stehen, scheinen. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf dem Regler selbst. Neben Details zu seiner Arbeit erfährt man auch viele Einzelheiten aus seiner Kindheit und seinen jungen Jahren und gewinnt einen Einblick in seine Psyche. Dabei spielt vor allem die Beziehung zu seinem Vater eine große Rolle.

Teil 2, Die Entfremdung, spielt etwa vier Monate nach dem ersten Teil des Buchs und erzählt wie das Leben der dort vorgestellten Personen, weiter geht, wie Tretjak mit der neuen Situationen, in der er sich befindet, umgeht und vor allem den Zwiespalt der Beteiligten, denen das Ende der Ermittlungen keine Ruhe lassen will. Auch wird beschrieben wie Der Regler versucht die Oberhand zu gewinnen und Herr der Lage zu bleiben.

Teil 3, Am See, schließlich ist das große Finale, bei dem fast alle Fäden zusammenlaufen. Hierbei finden Wendungen statt, welche man so nicht erwartet hatte, beziehungsweise ich zumindest nicht erwartet hatte. Das eigentliche Ende lässt durchaus die Möglichkeit einer Fortsetzung offen. Persönlich fand ich dies jedoch ein wenig zu undurchsichtig.

Fazit: Der Regler von Max Landorff

Das Buch ist sprachlich sehr gut geschrieben, war flüssig zu lesen aber dennoch anspruchsvoll. Die vielen wechselnden Personen und Schauplätze sind zeitweise etwas verwirrend, aber sie tun der Spannung keinen Abbruch. Sie wird gerade dadurch noch erhöht, dass immer im entscheidenden Augenblick eine neue Wendung eintritt, die so nicht vorherzusehen war. Aber gerade der „schnelle Leser“ wird bei diesem Buch entweder sein Tempo drosseln, oder des öfteren mal ein paar Seiten zurück blättern müssen, um dem Geschehen wirklich folgen zu können.

Die Figuren des Buches werden ausführlich behandelt und vorgestellt, so dass man sie sich in seinem geistigen Auge problemlos vorstellen kann mit wem man es gerade zu tun hat. Die Handlung ist in sich stimmig und logisch, auch wenn die Hauptarbeit des Reglers – wie er Informationen beschafft und verschwinden lässt – sein Geheimnis bleibt.

Alles in allem ein interessantes Buch, welches durchaus noch mehr Potential hat, welches man ruhig nutzen sollten – auch gerne im Rahmen einer Fortsetzung.

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